2.333 Kilometer mit dem Elroq 85 Sportline (20“ Felgen, Vollausstattung außer AHK, Batterie mit 175kW Ladeleistung von LG) sind ein guter Anlass für ein erstes Fazit nach einem Monat. Bestechend für diese Fahrzeugklasse: Fahrleistungen und Komfort. Das war ausschlaggebend für die Kaufentscheidung. Hervorragende Sitze, die Massagefunktion ist allerdings nicht wirklich eine solche. Die Bedienung ist ein gelungener Mix aus analog und digital. Sehr angenehm die physischen Tasten und die vielen Funktionen, die man als individuelle Shortcuts aufs zentrale Display legen kann.
Elektronische Helfereins automatisieren das Fahren und fast alles, was damit zusammenhängt. Sogar das Ein- und Ausparken mit dem iPhone funktioniert klaglos. Die Unterschiede der Stufen des DCC-Fahrwerks sind nicht dramatisch, aber spürbar – im Wesentlichen auf schlechten Straßen und in schnell gefahrenen Autobahnkurven. Das interne Navi funktioniert ausgezeichnet (ja, ein Filter der Ladeanbieter wäre wünschenswert, man kommt aber auch jetzt schon gut zurecht), die CarPlay-Anbindung ist ohne Tadel. Und Laura versteht uns fast immer ohne Nachfragen – die erste Sprachsteuerung, die wir in der Praxis tatsächlich verwenden. Die Traffication App warnt in Österreich vor stationären Radargeräten, nicht vor allen, aber vor immer mehr. Die Verkehrszeichenerkennung hat eine hohe Trefferquote, aber 100%-ig zuverlässig ist sie nicht. Nach allem, was ich über die alte Konzernsoftware gelesen habe, ist das Infotainment im Elroq eine positive Überraschung.
Verbrauch: 17,6 kWh (vom Auto gemessen, Ladeverluste kommen hinzu). Der Mix beruht auf geschätzten 60% österreichischer Autobahn, 30% Stadt und 10% Landstraße, unter weitgehender Einhaltung und Ausschöpfung der hiesigen Tempolimits ohne Ambition auf sparsame Fahrweise und teilweise ungünstigen Wetterbedingungen. Ist also viel Luft in beide Richtungen, wir sind zufrieden damit. In Österreich kommt man auf der Langstrecke mit Ionity ausgezeichnet zurecht, Plug&Charge (Powerpass) ist extrem bequem und funktionierte bislang jedes Mal.
Irgendwas ist immer. Ein Schiebedach wäre fein, belüftete Sitze ebenso, und die verfügbaren Farben unterstreichen das etwas biedere äußere Erscheinungsbild. Dass die Türgriffe innen aus Hartplastik sind, ist völlig unverständlich. Überhaupt würde ich mir innen mehr echtes Leder wünschen (Lenkrad!), kann man aber leider in der Sportline nicht bestellen. Und ohne Sportline gibt’s das schwarze Außenfinish nur in Chrom. Die Verarbeitung ist insgesamt gut, aber ein Lautsprecher scheint bei manchen Frequenzen etwas zu dröhnen – wir werden das verfolgen und vermutlich nachbessern. Fazit: Alles in allem für uns genau das richtige Auto.