Definitiv ist R1234yf sehr problematisch und auch ich bin der Meinung, dass es nichts in Klimaanlagen verloren hat. Man musste aber R134a irgendwie ersetzen, das zwar technisch sehr gut geeignet war/ist aber halt schon extrem umweltkritisch. Da war R1234yf natürlich sehr bequem, da nichts verändert werden musste. Zudem gab es ja auch noch eine gewisse Lobbyarbeit der Hersteller von 1234yf.
Und ja ich kenne beide Systeme sehr gut und auch im direkten praktischen Vergleich im Enyaq. Natürlich kühlt auch die CO2 Anlage noch bei 35°, sonst hätten die VW-Ingenieure was falsch gemacht. Im direkten Vergleich ist die Standard-Klima ihr in diesem Betriebspunkt aber fühlbar überlegen. Bzgl. Heizen sieht es natürlich deutlich anders aus.
Und natürlich ist ein System mit 130 bar und sehr diffusionsfreundlichem Gas immer kritischer als eine Klima mit ca. 10bar auf der Hochdruckseite und einem Kältemittel mit 10mal größerer molarer Masse. Klar kann und muss man das bei der Konstruktion berücksichtigen, ebenso wie die erhöhten Druckschwankungen,usw. Der Spielraum für Fertigungsprobleme, Unsauberkeiten bei Montage und Wartung wird jedoch immer deutlich kleiner sein.
Und ja Thermodynamik ist nicht so ohne, es war im Studium sicher eines der Fächer über die ein Großteil der Studis rausgefiltert wurden. Ich habe es aber bestanden und darf jetzt seit über 25 Jahren als Testingenieur in der Fahrzeugtechnik arbeiten. Davon auch etliche Stunden in Klimakammer bzw. meist davor 