so liebe Leute, Zeit für die große Zusammenfassung der Urlaubstour 2025 vom Niederrhein nach Meran.
Ich berichte hier eindeutig subjektiv, ganz klar aus meiner Perspektive ohne Anspruch auf Neutralität, ohne Messgeräte oder irgendwelche Dongles im Auto.
Da wo ich Daten angebe beruhen die auf eigenen Berechnungen. Die geladene Energie und die Kosten dafür sind aus den Abrechnungen entnommen, daraus ergeben sich auch Verbrauchsberechnungen.
Falls ich Durchschnittsverbräuche im Fahrzeug ablese gebe ich das auch so gesondert an, damit man sie von validierten Daten trennen kann.
SOC Daten sind stets wie vom Auto angegeben.
Ladeverluste habe ich bewußt ignoriert, sie sind doch eher von akademischem Wert, was ich dem Versorger bezahlen muß, das bestimmt meine Betriebskosten, fertig.
Schaun wir mal auf das was was imho besser machen könnte.
Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass moderne Autos ähnlich wie moderne Handys oder Laptops zu sehen sind. Mein iPhone 16 Pro oder mein MacBook M3 Pro können so unendlich viel mehr als ich, die werde ich im Leben nicht mehr ausnutzen aber es ist schön sie zu haben.
Perfekt sind sie aber alle nicht.
Viele von den Features die so hoch gelobt und gepriesen werden spielen in meinem Alltag einfach keine Rolle und das ist glaube ich mit vielen Assistenzsystemen modernen Autos ähnlich. Ich weiß, dass einige von euch vom pACC sehr überzeugt sind, für mich ist es sinnlos. Wenn ich das Lenkrad so festhalten soll, als ob ich selber fahren würde, dann kann ich eben das auch tun: selber fahren. Ich sehe einfach keinen Mehrwert darin, ein System zu nutzen, dass komplexe Verkehrslage nicht antizipieren kann und dass ich deshalb laufend mit einer Intensität überwachen muss, daß gegenüber dem selbst fahren keinerlei Erleichterung bleibt.
Ähnliches gilt für die Ladeplanung. Solange die sich einseitig am Powerpass orientiert und ich freie Ladepunkte nur mit Umwegen hinzufügen kann lass ich es gleich bleiben. Dann nutze ich eben Apple Maps oder gebe die gewünschten Ziele gleich händisch ein und lasse sie abfahren.
OK, ist halt drin, wird nicht genutzt, Schwamm drüber.
Zumal ich ohnehin nur wenige Zwischenziele eingeben kann, was komplexere Touren mit dem Škoda Navi zusätzlich schwierig macht. Wenn ich das Škoda Navi genutzt habe, hat es aber zuverlässig funktioniert und auch die aktuelle aktuelle Verkehrslage korrekt mit einbezogen.
Gute Nachricht: das war's im Wesentlichen mit den Schattenseiten.
Kommen wir also zum Vergnügen.
Getrieben vom inneren Bedürfnis nach kurvigen, steilen und gefährlichen Passtraßen (und natürlich gutem Essen) strebten wir also in Richtung Süden. War uns doch aus der Vergangenheit das Paradies der Motorradfahrer, Südtirol, wohl bekannt.
Und da jeder Aff´ geradeaus fahren kann habe ich mir auch was vorgenommen.
Folgende Pässe über 2000 m wurden laufs der zwei Wochen gefahren:
Jaufen, Timmelsjoch, Gavia, Kühtai, Hahntennjoch, Pennser Joch, Stilfser Joch, Umbrailpass, Ofenpass, Passo d’Eira und Foscagno, Sella, Niger. Gut, Der Nigerpass ist kaum 1800m hoch aber Denzel 3-4, das ist schon was, den Elroq hat es nicht einmal an seine Grenzen gebracht.
Nein, wir sind nicht nur Auto gefahren. Wir waren in Innsbruck, in Bozen, in Meran, in Livigno und auch in Trento. Outletcenter Brenner, die Brennerei Unterthurner und natürlich auch mal essen gehen in Naturns kommen hinzu.
Und der Elroq hat sich mit Bravour geschlagen, immer genug feindosierbare Leistung, sehr effektive Rekuperation, sehr wendig, stets komfortabel und vor allen Dingen sicher.
Hier haben sich auch die Assistenten sehr bewährt, insbesondere ABS und ESP haben sich ausreichend zurückgehalten um ein aktives fahren zu ermöglichen, waren aber bei Bedarf präsent und hilfreich. Sofern man vor Abfahrt Tempobimmel und Spurhalte-Assi abschaltet, versteht sich.
Es ist kein Sportwagen, das Gewicht ist schon spürbar, aber nicht wirklich lästig. "Unaufgeregt schnell" würde ich das umschreiben, macht irre Spaß!
Die Funktion „B“ ist wirklich nützlich, zu meiner eigenen Überraschung habe ich sie viel mehr verwendet als die Paddles, es bedarf einfach nur etwas Übung bis bis man das nötige Feingefühl im rechten Fuß entwickelt.
Schöne Anekdote am Rande zum Thema Rekuperation: oben auf dem Sella zeigte er noch 16 % Akku und eine Restreichweite von 71 km, bis zum geplanten Ladestop bei Brixen waren es aber immer noch 41 km. Meine Frau begann langsam nervös zu werden.
Gute halbe Stunde und besagte 41 km später stehen wir in Brixen am EnBW Lader, das Auto zeigt 20% und 89 km Reichweite. Ich konnte mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.....
Zum großen Thema Laden. Es hat eigentlich alles gut funktioniert.
Alle Daten aus meinem privaten Ladelog in Numbers findet ihr im Anhang.
Lediglich in zwei Fällen war es etwas ärgerlich. Zum einen hat mich Neogy in Südtirol nach drei problemlosen Aufladungen plötzlich nicht mehr akzeptiert. Ich konnte mich weder über die App noch über das ad-hoc laden per Kreditkarte in irgendeiner Form authentifizieren. Das habe ich an drei verschiedenen Säulen probiert. Andere konnten an diesen Säulen problemlos laden, ich nicht. Das legt die Vermutung nahe, dass irgendetwas in der Kommunikation zwischen mir und Neogy nicht mehr funktionierte.. Ich habe die App zweimal neu installiert und auch die Anmeldung überprüft. Bis dahin komme ich. Ich kann aber keine Säule mehr anwählen und bekomme keine Verbindung mehr, wenn ich das versuche. Ich werde Neogy zu dem Thema anschreiben und um Aufklärung bitten, möglicherweise habe ich etwas falsch gemacht. Die Resultate werde ich hier mitteilen, damit andere nicht vor dem Problem stehen. Glücklicherweise ist das Problem erst am Ende unseres Aufenthaltes aufgetreten und ich bin auf dem Rückweg noch problemlos bis zum Smatrics in Imst gekommen.
Das zweite Problem war eigentlich nur ein wenig ärgerlich und nicht wirklich ein Problem. Wir haben Samstagnachmittag so gegen 16:30 Uhr in Karlsruhe am Durlach Center versucht bei EnBW zu laden. Dort stehen vier 150er und zwei 300er Ladesäulen, bis auf einen Anschluss an einer 150 KW Säule war alles belegt. Zähneknirschend habe ich dort angeschlossen und musste dann feststellen, dass nicht einmal die 75 KW die ich erwartet habe geliefert wurden, sondern nur knapp 45 KW. Als das Fahrzeug neben mir mit dem Laden fertig war, stieg die Ladeleistung leider auch nur auf 92 KW und fiel direkt wieder ab als ein neues Fahrzeug neben mir angeschlossen wurde.
Okay, das hat es nur etwas Zeit gekostet, es ist ja nicht, so dass ich liegen geblieben bin, aber ärgerlich war es trotzdem. Könnte sein, dass die gesamte Infrastruktur bei Nutzung aller Säulen überlastet war und deshalb die einzelne Säule herunter geregelt hat.
Positive Erfahrung: wir haben auf dem Rückweg aus verschiedenen Gründen eine Hotelübernachtung eingebaut. Ich stellte erfreut fest, dass in der Tiefgarage wallboxen vorhanden sind und konnte auf Nachfrage das Fahrzeug über Nacht angeschlossen lassen. Habe für 0,49 € je Kilowattstunde bis auf 100 % aufgeladen.
Ich bin mit dem Elfoq sehr zufrieden, es macht Spaß und (Mathias Speicher, Alexander Bloch und euch allen sie Dank): ihr seht einen neuen überzeugten E-Fahrer vor euch.
Kommen wir nun abschließend zu den Verbräuchen und damit einhergehend auch zu den Kosten pro 100 km. Hier möchte ich noch anmerken, dass ich auf den Landstraßen eigentlich immer zügig unterwegs war. Einzig die meisten Motorradfahrer waren schneller, die hab ich halt einfach passieren lassen, was soll's ich vergebe mir nichts dabei. Auf der Autobahn habe ich wo immer möglich 120-125 km/h per Tempomat eingehalten, in Einzelfällen zum Überholen ging es auch mal auf 150.
Von der gefahrenen Gesamtstrecke (3626 km) waren circa 1400 km Autobahn, der Rest Landstraßen aller Art.
615 kWh für 309,20€ ergibt
17 kWh oder 8,53€ je 100 km
Machen wir uns doch mal den Spaß das aufzuteilen.
Ich habe grob abgegrenzt in grün den Landstraßen (Gebirgs-)teil und in rot die An- und Abreise über die AB
Da hat er dann auf der AB ca. 19,2 kWh verbraucht, im Gebirge aber nur 15,1.
Was lernt uns das?
Selbst die erheblichen Anstiege wirken sich gar nicht so stark auf den Verbrauch aus. Ja, ich hatte zeitweise > 50 kWh/100km in der Anzeige, aber auch schon 0.
Das sind Momentaufnahmen, aufsummierte Kurzzeiteffekte, daraus werden dann Reichweiteschätzungen abgleitet die nur noch fehlerhaft sein können.
Das sieht man ja auch an den Angaben nach den Ladevorgängen, allein für den Ladestand 80% spreizt das von 315 bis 493 km
Es hilft dem Anfänger also nur: mit etwas Reserven planen, langsam rantasten, selber denken und Erfahrungen sammeln.
Das haben wir nun getan und sind immer noch hochzufrieden.
Ein haben wir aber noch.
3600 km mit einem Diesel der sparsam gefahren 5,5l Verbrauch hat und stets billigst betankt wurde kostet dann auch 36 * 5,5 * 1,6 = 317€ für den ganzen Spaß. Und da habe ich schon zu dessen Gunsten deutsche Dieselpreise abseits der BAB eingesetzt.
Noch ein paar Dönekes?
Das erste Foto zeigt mein Vorderrad nach fast 4000km ohne Waschanlage. Bei meinen Verbrennern waren die Felgen dann immer durchgehend matt-schwarz....
Das zweite entstand auf dem Gaviapaß, der hat reichlich einspurige Passagen....
Der Rosengarten bei Mondaufgang und Sonnenuntergang wurde zwischen Gampenpaß und Lana aufgenommen.