Kleines Vorwort: Ich bin in weiteren Fahrzeug-Foren aktiv und habe dort meine ersten Erfahrungen mit meinem Elroq dort so beschrieben. Vieles dürfte euch also längst bekannt vorkommen - bedenkt, dass diese Eindrücke für Leser verfasst wurden, die dieses Vorwissen i.d.R. nicht haben. Ich hoffe, ihr habt trotzdem Spaß beim Lesen. Danke!
"Hallo Noomi!"
...und ja, ich weiß, dass ein Assistent mit Kulleraugen bei einem Mitbewerber auch so genannt wird. Aber Timmy fiel als Name leider bei meiner Liebsten durch und Rocky war zu offensichtlich. 
Meine Konfiguration
Die Konfiguration hatte ich mir vorab schon ausgesucht, ich wollte viel Komfort, aber das Gesamtpaket sollte im Rahmen bleiben. Ich hatte mir ein Limit für die Ballonfinanzierung gestellt und solange mit dem Händler verhandelt, bis wir das auch einhalten konnten. Dabei war er flexibel und kundenorientiert, was ich dem Autohaus wirklich hoch anrechne. Bisher haben sie sich, nach einer kleinen Reklamation meinerseits, in bestem Licht dargestellt. Ich finanziere Noomi jetzt über vier Jahre und kann danach noch entscheiden, sie mit einer Restrate zu übernehmen oder einfach wieder abzugeben. Ich tendiere aber zur Übernahme, ganz klar. 
Aber wir waren ja bei der Konfiguration. Ich entschied mich für den großen Akku mit nutzbaren 77 kWh, weil Noomi auch mal für Wochenendausflüge und Urlaube genutzt werden soll, auch ins benachbarte Ausland, und ich dabei wegen Kindern und Hund nicht zu oft nachladen möchte. Der große Akku bedeutet gleichzeitig auch den größten Motor, den APP550, eine Evolution der bisherigen im Konzern eingesetzten E-Motoren, welcher wohl wirklich sehr effizient und durchdacht konstruiert wurde. Er leistet 210 kW und über 500 Nm - das hätte ich nicht unbedingt gebraucht, zumal es Mischbereifung bedeutet. Die zwei kleineren Leistungsstufen haben rundum 235er, ich habe die nur vorne - hinten sind es Sportwagenmäßige 255er. 
Ich habe mich für die Innenraum-Linie Loft entschieden, da ich weder das zweifarbige Design mit hellgrau und roten Gurten mochte noch Ledersitze in den teureren Designlinien. Also blieb nur Loft, aber das gefällt mir wirklich sehr gut, da der dunkle Stoff, der überall angebracht wurde, für eine wohlige, warme Atmosphäre sorgt. Leider fehlt hier die Ambientebeleuchtung am Armaturenbrett, ich habe die jetzt nur in den Türen und in der Mittelkonsole. Leuchten tut aber auch der Fußraum (keine Farbe, aber Helligkeit einstellbar) und der innere Türgriff. Und wenn wir gerade bei fragwürdigem Luxus sind: Der Außenspiegel Fahrerseite ist automatisch abblendend und die Türen leuchten rot, wenn sie nicht richtig geschlossen sind oder wenn man besser nicht aussteigen sollte, weil etwas von hinten kommt. 
Ausstattungspakete gibt es natürlich auch. Die Konfig gliedert sich also in drei Kategorien: Motor/Batterie, Innenraumdesign und Ausstattung. Bei der Ausstattung habe ich mich für das Paket Advanced entschieden, um auf die 360 Grad-Kameras, das Canton-Soundsystem und das Head-up-Display zu kommen. Darüber gibt es das Paket Maxx, aber das wollte ich nicht, da damit immer ein Sportlenkrad mit genopptem Leder und Schaltpaddel einher gehen. Beides hatte ich bei den Probefahrten, beides jedoch eher innerlich abgelehnt - für mich unnötig. Dynamic Chassis Control (DCC) wäre nett gewesen, habe ich aber jetzt nicht. Ich war mir erst unsicher, ob die Federung wegen der 20-Zöller nicht sehr hart sein würde, aber diese Frage kann ich inzwischen mit einem deutlichen Nein beantworten.
Wie lief die Übergabe?
Ich bestellte Noomi bei einer kleineren Händlerkette hier im Landkreis. Die Wahl fiel auf diesen Händler, weil die Vorgespräche auf einem extrem offenen (welcher Händler lässt sich denn in interne Finanzierungsdokumente schauen?) Niveau stattfanden und ein wenig ausuferten: aus vereinbarten 60 Minuten wurden fast 120. 
Die Wartezeit auf Noomi war recht kurz, wer später als ich bestellt hatte muss teilweise nun bis Oktober warten. Und die Wartezeit entsprach sehr genau den Vorhersagen meines Verkaufsberaters, der Noomis Produktion in einem Händlerprogramm nachvollziehen konnte und sie auch schon in der App bekannt machte, sodass ich die Produktionsschritte in der App auch selbst nachvollziehen konnte. Das machte das Warten nicht leichter. 
Die Übergabe verlief dann recht problemlos. Festgestellt wurde eine kleine Macke an einer silbernen Applikation im Innenraum und eine sich etwas hebende Leiste am Fensterrahmen - das tritt bei vielen Elroq auf, wie ich inzwischen weiß. Die Leiste sitzt aber nun wieder fest, nachdem ich sie ein paar mal fest drückte; die Applikation wird kommenden Dienstag getauscht. Ich bekam noch meine vereinbarten Goodies (Gummifußmatten, zwei Tablethalter für die Kids und die Einstiegsleisten vorne waren auch montiert) und durfte die im Auto verstauten Sommerreifen bewundern - Noomi wurde auf GJR umgerüstet, die Sommerreifen verkaufe ich privat. Leider gibt es aktuell keine Möglichkeit, einen Skoda direkt mit GJR zu bestellen.
Tja, und nach Unterschriften und Übergabe der Schlüssel und Dokumente ging es dann erstmal nach Hause...
Erste Erfahrungen
Puh, ist Noomi groß! Nicht lang, aber breit. Ganze 15 cm breiter als mein Toyota Prius. Das macht sich deutlich bemerkbar, gerade bei der Einfahrt in meine Tiefgarage. Das sind Zentimeter, die da noch Platz sind, und ohne die 360 Grad-Kamera hätte ich Noomi auch nicht gekauft. Ich habe die Einfahrt zweimal mit dem Probefahrt-Wagen getestet - geht, erfordert aber Konzentration und Ruhe.
Im Innenraum spürt man das Mehr an Auto aber auch deutlich. Gefühlt ist da irrsinnig viel Platz im Vergleich zum Prius, der ja nun auch ein kleines Raumwunder ist. Alles ist irgendwie etwas voluminöser: Die Mittelkonsole, die Taschen in den Türen, der Abstand zum Beifahrer und natürlich der Sitzraum auf der Rücksitzbank - kein Vergleich zum Prius 4, der gerade dort von Generation zu Generation immer mehr Raum verlor.
Die Stoffsitze sind sehr bequem, die Kopfstützen weich und wenn ich über etwas meckern wollte, dann nur darüber, dass die Massagefunktion im Fahrersitz diese Bezeichnung eigentlich nicht verdient: es wird lediglich die Lordosenstütze ein- und ausgefahren. Der Fahrersitz ist elektrisch und bietet zwei Memory-Plätze und Komfort-Ausstieg, wobei die Sitzposition sowohl im Nutzerprofil gespeichert als auch über zwei Tasten am Sitz selbst abgerufen werden kann.
Die Bedienung an sich ist schnell erschlossen und zum Glück verzichtet Skoda größtenteils auf Sensortasten und -flächen, sondern setzt weiterhin richtige Tasten ein. Sowohl auf dem Lenkrad als auch in der Tür gibt es diese Tasten und es gibt Shortcut-Tasten für wichtige Funktionen in der Armaturentafel. Nur eine einzige Sensorleiste gibt es noch: die für die Lautstärke unter dem Display. Damit kann man aber prima leben.
Überhaupt sind einige Dinge ganz anders gelöst als bei Toyota, das fällt direkt auf. Die Struktur der Menüs ist deutlich angenehmer, weil eben wirklich logisch, übersichtlich und auch während der Fahrt problemlos zu bedienen. Und wenn ich mal wirklich nicht weiß, wo sich welche Einstellung befindet, wo welche Funktion, dann frage ich Noomi und Noomi ändert das oder öffnet das Einstellungsmenü der Assistenten dazu, weil sie sicherheitsrelevante Assistenten nicht selbst abschalten darf, das muss der Fahrer aktiv tun.
Der Sprachassistent ist auch mit ChatGPT verknüpft und nutzt die SIM-Karte des Autos. Das System ist für drei Jahre kostenlos dabei, inkl. Online-Navigation und Cloud-Diensten wie z.B. Traffication. Traffication zeigt ganz aktuelle Dinge im Auto an: Unwetterwarnungen für das Gebiet, wo sich das Auto gerade befindet, Staus und andere Verkehrsgeschehnisse, Pannenstellen, Sperrungen und einiges mehr. Es lebt auch davon, dass man selbst solche Situationen meldet - das geht aber sehr schnell mit einem Klick. Momentan spiele ich damit ein bisschen rum, ich vermute aber, meine aktive Mitarbeit wird auch schnell wieder weniger werden. 
Die Software ist aktuellster Stand im VW-Konzern und ist schnell und komfortabel. Verschiedene Symbolleisten kann ich mit eigenen Funktionen belegen: die kleine Leiste oben links (z.B. mit Assistenzfunktionen, Batterie-Vorklimatisierung oder Umluft-Schaltung), die Leiste unten am Bildschirmrand (mit Hauptfunktionen wie Navigation, Telefon und Multimedia) und eine Schnellwahlleiste, wenn ich vom Bildschirmrand nach unten wische (z.B. mit Navi-Adressen, Fahrmodi oder Farbstimmungen der Ambiente-Beleuchtung). Ich kann Farbschema anpassen, die Apps in der App-Übersicht anders sortieren und alles einstellen, was wichtig ist. Da geht weniger als im Kia EV3, aber der war da auch schon zu extrem für meinen Geschmack. Das, was ich bei Noomi individuell einstellen kann, ist sinnvoll und völlig ausreichend.
Apropos Vorklimatisierung der Batterie: Der Skoda macht das automatisch, wenn eine Ladesäule als Zwischenziel oder Endziel der Navigation ausgewählt wurde oder manuell auf einen Klick. Dabei zeigt das System die aktuell mögliche Ladegeschwindigkeit, die mögliche nach der Klimatisierung und die Dauer bis zur optimalen Ladeleistung an.
Das Navi läuft flüssig, kennt Stau und stockenden Verkehr zuverlässig. Es zeigt diesen an wie auch das im Toyota-Navi, nämlich als gelbe oder rote Linie entlang der Strecke. Es zeigt Verkehrsschilder wie z.B. Sperrungen an und gibt auch halbwegs sinnvolle Vorschläge von Zielen. Die Routenführung finde ich noch etwas verwirrend: sie ist irrsinnig schnell und die Ladeplanung funktioniert auch gut, aber es gibt keine Möglichkeit, Ladesäulen sinnvoll zu filtern und die Routenwahl ist mir manchmal nicht ganz klar.