Beiträge von ride the lightning

    Es ging ursprünglich um die Frage, wie man eine Strecke von 840 km mit einem e-Golf bewältigen kann. Ich war gerade nur noch mit der Einrichtung des Threads beschäftigt.

    Ich kann bei Bedarf auch gerne Reiseberichte hier als nostalgische Komponente reinbringen. Einfach als Vergleich, welch Fortschritt die Technik in den letzten Jahren gemacht hat und wie sich dadurch elektromobile Reisen verändert haben.

    Für alle, die es interessiert, mit welchen Herausforderungen man mit einem Elektrofahrzeug Baujahr 2018, wie z.B. einem VW e-Golf, auf der Langstrecke konfrontiert war bzw. immer noch ist, eröffne ich hier mal einen neuen Thread um das ganze etwas zu entzerren und im Ursprungsthread weniger OT zu sein.

    Zitat von El Rock

    ... und wie lange hast du dafür gebraucht?

    Es waren jeweils ca. 15 Stunden. Je nach Verkehrslage auch mal ne halbe Stunde mehr oder weniger.


    Zitat von Basches

    Aber wo habt ihr da geladen, dass das so günstig gekommen ist, oder kann der e-Golf nicht schnellladen?

    Richtige Ladeparks gab es anno 2018 noch nicht, aber das Netz an 50 kW CCS-Ladern an Raststätten und Supermärkten war gerade im Aufbau. Bei Kaufland konnte man noch kostenlos laden, bei innogy und e.on glaub auch. Da konnte man sich die Ladestopps schon versuchen so zu legen, dass es möglichst kostenlos ist. Und die Stromtarife an den Ladesäulen, an denen man bezahlen musste, waren Dank Maingau bzw. Get Charge von der Telekom mit 0,02 €/Minute recht erträglich. Tatsächlich, es war Zeit basiert. Der e-Golf lädt an CCS mit max. 40 kW Leistung, aber nur im optimalen Temperaturbereich. Da er aber keinerlei Möglichkeit bietet, den Akku zu konditionieren, konnten im Sommer die Ladezeiten von 10 % auf 80 % statt der eigentlich möglichen 35 - 40 Minuten auch mal 80 Minuten betragen, weil die Ladeleistung spätestens nach dem dritten Ladestopp nur noch mit 20 kW gestartet hat und sich dann weiter reduziert hat.


    Deswegen sind wir eigentlich oftmals die Nacht durchgefahren, weil es da kühler war, sich der Akku langsamer erhitzt hat, weniger Verkehr war und die noch nicht so zahlreichen Ladesäulen frei waren. Dann aber auch nur mit 95 km/h, dass sich der Akku nicht so schnell erwärmt und die Ladung so weit wie möglich reicht. Aber darauf angewiesen zu sein, an der einzig freien Ionity-Säule, die eigentlich 350 kW kann, mit dem e-Golf max. 40 kW zu ziehen, ist schon etwas… nennen wir es überdimensioniert.

    Darüber hüllen wir den Mantel des Schweigens ;) . Das machst Du auch wirklich nur, wenn die Kinder noch kleiner sind und nachts schlafen und Du selbst komplett schmerzbefreit bist, ein gutes Zeitmanagement hast und bereit bist, Dich aktiv mit Routenplanung auseinanderzusetzen. Ist ein sehr, nennen wir es „ursprüngliches“ Erlebnis, das wir aber Sommers wie Winters absolviert haben. Die erste Fahrt war sicherlich ein Abenteuer.

    Akkutechnologie und Reichweite zählen aber sicherlich zu den großen Abstrichen der frühen Elektromobilität. Unter vier (unkonditionierten) Ladestopps lief auf den 830 km nix.

    Deswegen wird der Elroq für uns definitiv ein Upgrade. 8)

    Ich denke, dass Du, nachdem die Spannung wegen des neuen Fahrzeugs abgefallen ist, im Elroq sehr entspannt unterwegs sein wirst. Zumindest vom Fahrgefühl her.

    Ich hatte während der ersten zwei Jahre vom e-Golf noch die Möglichkeit von VW die sogenannte „Ergänzungsmobilität“ in Anspruch zu nehmen, also in zwei Jahren für max. 30 Tage/Jahr KOSTENLOS einen Verbrenner auszuleihen, um damit z.B. in den Urlaub fahren zu können. OMG war das ein Gebrumme und mit dem DSG ein willkürliches Geruckel.

    Wir sind trotz so mancher Entbehrungen an Raumangebot, Reichweite und Ladegeschwindigkeit lieber mit dem e-Golf in den Urlaub. War noch dazu um Welten günstiger, als für den Verbrenner den Sprit zahlen zu müssen. Wir sind die knapp 1.800 km teilweise für knapp 14 € Stromkosten an die Nordsee hin und wieder zurück gefahren. Davon braucht man in heutigen Zeiten aber nicht mal mehr zu träumen…

    Wenn ich das richtig verstehe, wollen hier einige X% Rabatt und dann noch sagen wir 5000€ Förderung, ist das realistisch ?

    Gab es teilweise in der Vergangenheit schon, z.B. beim e-Golf. Da gab es mindestens zwei Mal Aktionen, bei denen man den staatlichen Zuschuss mit Prämien des Herstellers kombinieren konnte und zusätzlich noch Rabatte abgreifen konnte, z.B. 10 % Schwerbehindertenrabatt. Das war vor Zeiten ihres Agenturvertriebsmodells. Konnte dann austattungsabhängig in Summe schon mal zwischen 14.000 - 17.000 € ausmachen. Aber das war auch noch zu Zeiten, als der Strom verschenkt bzw. für 0,02 €/Minute verschleudert wurde.

    jetzt -vor Bekanntgabe der Förderung- bestellen (zu den jetzt doch recht guten Konditionen), und dann später die Förderung „mitnehmen“, wenn es zeitlich „reinläuft“.

    Ein weiterer Grund, warum ich mit der Auslieferung meiner First Edition überhaupt keinen Schmerz habe, im Zweifelsfall bis Juli zu warten. Wenn was an Förderung kommen sollte, nehm ich das als Bonus gerne mit, wenn nicht, werd ich es auch überleben. Es gibt genug andere Baustellen, wo das Geld eigentlich viel dringender benötigt wird.